Unter den Schlittenhundehaltern/ Mushern gibt es verschiedene Begrifflichkeiten. Hier ein kleiner Überblick.

Musher bedeutet Führer oder Lenker eines Hundegespanns. Ein Musher lenkt sein Gespann durch Kommandos. Für ihn sind seine Hunde immer an erster Stelle.

Huskygespann

Welche Kommandos geben Musher ihren Hunden ?

Es gibt unter den Mushern gängige Kommandos, aber im Prinzip ist es egal was man dem Hund für ein Wort als Kommando beibringt, es liegt gänzlich am Training der Kommandos. Meist werden englische Kommandos bevorzugt, weil sie sich untereinander stärker unterscheiden als deutschsprachige Wörter. Es gibt auch noch mehr Kommandos als die hier aufgeführten, z.B. für "schneller" - hier "feuert" der Musher seine Hunde durch bestimmte Geräusche, wie z.B. hohes Pfeifen oder Trillern an.

  • Los laufen = go oder mush (go oder mash)
  • Rechts abbiegen = gee (tschie)
  • Links abbiegen = haw (haah)
  • Rechts halten = gee over (tschie over)
  • Links halten = haw over (haah over)
  • Gerade aus = ahead (ahäät)
  • Langsamer = easy (iesie)
  • Schneller = get up (get ap)
  • Zug halten (stärker ziehen) = line out (lein aut), Hike
  • Wenden Rechts = come gee oder back gee (komm tschie oder bäk tschie)
  • Wenden Links = come haw oder back haw (komm haah oder bäk haah)
  • Halt/Stopp = whoa, stop
Doppelgespann
Doppelgespann

Die am meisten genutzte Variante ist das Doppelgespann (Double Hitch), hier in blau dargestellt. Der Vorteil dieses Gespanns ist, dass die Hunde sich kaum verheddern und eine optimale Kraftübertragung besteht, auch wenn Hunde stärker und andere weniger stark ziehen. Außerdem können sich die Hunde flexibel bewegen. Ganz vorne im Gespann, an erster Position, befinden sich die Leader (Leaddogs), auf Deutsch Leithund. Er leitet, so wie der Name schon sagt, das Gespann. Sie spielen in erster Linie die wichtigste Rolle, denn sie müssen die vom Musher übertragenen Informationen (Befehle, Kommandos) verarbeiten und in schwierigen Situationen die Nerven bewahren. An zweiter Position befinden sich die Swinger (Swingdogs) und dahinter die Wheeler (Wheeldogs). Der Wheeldog befindet sich immer an der hintersten Position, also direkt vor dem Schlitten im Gespann. Sie sind die Hunde mit der meisten Kraft. Bei größeren Gespannen nennt alle Hunde, die sich zwischen den Swing- und Wheeldogs befinden, Teamdogs. Unter Mushern gibt es noch verschiedene andere Bezeichnungen, wie z.B. Pointdogs.

Fächergespann

Fächergespann In grün sieht man ein Fächergespann. Diese fahren meistens in Grönland mit Grönlandhunden. Beim Fächergespann haben die Hunde die meiste Flexibilität, allerdings überträgt sich die Kraft schlechter als beim Doppelgespann, weil die Hunde verschieden belastet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Hunde, die z.B. aufgrund des Alters nicht mehr so fit sind, zurückfallen lassen können ohne einen anderen Hund zu stören. Der entscheidende Nachteil ist allerdings die Verletzungsgefahr in den Leinen. Diese Art von Gespann wird in Europa selten eingesetzt, weil man ein freies, weitläufiges Gebiet dazu braucht. Fächergespanne lassen sich sehr schwer lenken. Meist benutzen die Musher eine Peitsche, mit der sie über die Hunde schlagen (nicht auf die Hunde). Die Hunde folgen dann der Richtung des Schalls.

Tandem Hitch und Pulka

Tandem Hier in rot sieht man ein sogenanntes Tandem Hitch. Dies hat den Vorteil, dass die Hunde sich nicht verheddern und dadurch das Verletzungsrisiko viel geringer ist als bei den anderen beiden Beispielen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Hunde nicht einfach ohne Probleme umdrehen können. Der Nachteil ist allerdings, dass die Hunde unflexibel sind. Dieses Gespann eignet sich für kleine Gespanne und wird häufig für das Pulkafahren genutzt.

Pulka

Eine Pulka ist so eine Art kleiner Schlitten, den man mit Proviant füllen kann. Zum Ziehen bekommen die Hunde Pulkageschirre. Die Pulka befindet sich zwischen Musher auf Skiern und dem Hund bzw. den Hunden.




Wenn der Musher viele Hunde hat und Hilfe beim Versorgen und Auslasten der Hunde benötigt, besorgt er sich einen Doghandler. Er kümmert sich um alle Hunde, reinigt den Auslauf und den Zwinger, füttert die Hunde und spannt sie vor den Schlitten/Wagen usw.

X-Back-Geschirr
X-Back-Geschirr

Die meisten Schlittenhunde tragen X-Back-Geschirre, um Lasten zu ziehen. Durch das X-Back wird das Gewicht der Last gleichmäßig verteilt. Die Hunde können dadurch mit vollem Körpereinsatz ziehen. Der Druck beim Ziehen bezieht sich hauptsächlich auf den Lendenbereich.

H-Back-Geschirr

H-Back-Geschirre werden gerne bei größeren Rassen auf Langstreckenfahrten verwendet, da die Iliosakralgelenke im Trapp stärker geschont werden.

Weitere Geschirrtypen

Es gibt auch noch andere Varianten, wie z.B. das Pulka-Geschirr, Fishback oder Siwash. Es gibt auch viele Hersteller, die ihren Geschirren eigene Bezeichnungen geben. Speziell Zuggeschirre sind nicht für den "normalen Gassi-Geh-Hund" angedacht. Falsche Anwendung oder Abmessung kann bei Hunden zu Gelenkschäden führen.




Ein Alphatier ist im Prinzip der Chef im Wolfs-/ Hunderudel. Meist sind Alphatiere die intelligentesten, nicht unbedingt die stärksten Hunde im Rudel (oft Weibchen). Sie beweisen den anderen Rudelmitgliedern durch Souveränität und Intelligenz, wer der Boss im Rudel ist. Umso besser ein Alphatier sich im Rudel beweist, desto stärker ist das Rudel. Das Alphatier koordiniert und beschützt die Rudelmitglieder. In einem Rudel, in dem der Alpharang nicht geklärt ist, gibt es meist Machtkämpfe. Wenn das Alphatier älter wird und nicht mehr die Kraft hat sein Rudel unter Kontrolle zu halten, gibt er den Rang an andere Rudelmitglieder ab. Man sollte das Wort Alphatier niemals mit dem Wort Leithund verwechseln. Denn Alphatier hat etwas mit der Struktur innerhalb eines Rudels zu tun und das Wort Leithund (Lead/Leader) kommt aus der Mushersprache. Der Leithund setzt die Befehle des Mushers in einem Hundegespann um. Das Alphatier muss nicht grundsätzlich auch der Leithund sein.




Es gibt bei Rennen verschiedene Klassen. Hier eine kleine Übersicht:

1 bis 2 Hundeklassen (Skandinavier)

  • Canicross/Cross/Skijöring = Läufer/Skiläufer mit Hund
  • SD/SH = Läufer/Skiläufer mit Pulka und Hund (SD=Damen, SH=Herren)
  • S/Bikejöring/S-Velo = Radfahrer mit Hund
  • S-Scooter/Roller = Scooter mit Hund

Schlitten/Wagenklassen

  • D = 2 Hunde
  • C = 2 bis 4 Hunde
  • B = 5 bis 6 Hunde
  • A = 7 bis 8 Hunde (keine Untergliederung, siehe unten)
  • O/Offen = 10 oder mehr (keine Untergliederung, siehe unten)
  • Happy Dog/Senior = Hunde 8 Jahre oder älter (keine Untergliederung, siehe unten)

Untergliederung

  • 1 (z.B. C1) reinrassige Siberian Huskies (RR)
  • 2 (z.B. C2) Grönlanhunde (RR), Alaskan Malamuten (RR), Samojeden (RR)
  • 3 (z.B. C3) alle anderen Hunde (z.B. German Trail Hounds, Alaskan Huskies, Mischgespanne usw.)(NR)

RR = reinrassig, NR = nicht reinrassig

Canicross

Canicross Canicross ist im Prinzip nichts anderes als das Laufen mit dem Hund im Gelände. Der Läufer trägt dabei einen Laufgürtel, an dem der Hund mit einer Leine und einem Ruckdämpfer befestigt ist. Der Hund zieht den Läufer über die Distanz. Canicross ist eine offiziell anerkannte Sportart, bei Wettkämpfen bevorzugt in der Schlittenhundeszene. Von den Läufern werden hohe Geschwindigkeiten auf Kurzstrecken (ca. 4 bis 15 km) abverlangt. Ein gut trainierter Hund hilft dabei die Geschwindigkeit hoch zu halten.




Ein Trail ist die Strecke, auf der ein Schlittenhundegespann läuft. Auf Rennen werden Trails mit Schildern, Stäben und Spuren gespurt, damit die Musher den Weg erkennen.